Die
Hände der Orthophonistin liegen auf dem Tisch, blättern jetzt eine Seite des
Buches um. Ihr gegenüber die kleinen Finger des zweieinhalbjährigen Jungen, der
mit seiner Mutter zum Termin erschienen ist und nun energisch auf den
abgebildeten grünen Apfel zeigt. „Une pomme!“, ruft er. Die Orthophonistin
lächelt zufrieden. In Luxemburg hat jedes Kind ab zweieinhalb Jahren den
Anspruch darauf, im Rahmen des Programms Bilan 30 auf mögliche sprachliche Defizite
untersucht zu werden. Dabei testen Orthophonisten, wie gut die Kinder sich
ausdrücken können – ob sie Zusammenhänge erkennen, Worte wiedergeben und
richtig betonen oder den einfachen Satzbau aus Subjekt, Verb und Objekt
verstehen können.