Lockdown, Inflation, Konkurrenz im Internet: Gegen diese drei Faktoren kann der Einzelhandel - kleine Geschäfte ebenso wie große Kaufhäuser - sich nur schwer behaupten. So hat die Bekleidungskette Camaïeu in Frankreich die Segel gestrichen, die Galeria Kaufhof Gruppe schließt Filialen in Deutschland und Belgien, und Portugal verzeichnete 2022 im Schnitt 18 Geschäftsaufgaben am Tag. Und das ist nur ein kleiner Ausschnitt der Realität. Naht auf leisen Sohlen der wirtschaftliche Zusammenbruch Europas? Gehören Einkaufsstraßen und belebte Geschäftsviertel in der Innenstadt der Vergangenheit an? Oder gibt es noch Möglichkeiten, sie zu erhalten? Natürlich kommen wieder Angehörige der Zivilgesellschaft aus ganz Europa mit ihren im Vorfeld der Sendung gesammelten Analysen und Aussagen zu Wort. Im Studio diskutiert Nora Hamadi mit Chloé Brillon, Vorsitzende der Initiative «1000 Cafés» der Gruppe SOS, die kleine Gemeinden dabei unterstützt, wieder Orte des Zusammenlebens und der Begegnung zu schaffen. Ihrer Meinung nach ist es eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe dafür zu sorgen, dass die Stadtzentren nicht veröden. Für Alistair Kefford, Stadtplaner und Historiker an der Universität Leiden in den Niederlanden, ist das Modell der Einkaufsstadt dagegen völlig überholt. Die Reportage führt nach Neubrandenburg, wo die Stadtverwaltung einen Innenstadtmanager eingestellt hat, um den örtlichen Einzelhandel zu retten. Abschließend begrüßt Nora Hamadi den Berufsfotografen Bruno Manuel im Interview und befragt ihn zu seiner Sicht auf die mittlerweile verschwundenen kleinen Geschäfte, die einst Städte und Dörfer belebten, und auf die Geschäftsleute, die sie am Laufen hielten und davon lebten